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10-3-2013
WDR
Aufklärung unerwünscht
WESTPOL hat bereits in der vergangenen Woche (03.03.2013) einen Missbrauchsskandal in der Kinder- und Jugendpsychiatrie aufgedeckt. Jetzt kommen weitere Details ans Licht. Sie betreffen die Jugendpsychiatrie in Marsberg.
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23.03.2013
WDR
Klinikopfer brechen ihr Schweigen
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Nonnen in Jugendpsychiatrie Marsberg quälten und missbrauchten Kinder
Evangelische Pressedienst
WDR berichtet über sexuellen Missbrauch in Kinderpsychiatrie Marsberg
In der Kinder- und Jugendpsychiatrie St. Johannesstift in
Marsberg soll es dem WDR zufolge in den 1950er und 60er Jahren massive
sexuelle Übergriffe durch Pfleger und Nonnen gegeben haben. Im
Fernsehmagazin Westpol, das am Sonntag ausgestrahlt wird, kommen
Betroffene "nach Jahrzehnten des Schweigens" zu Wort, wie der WDR am
Samstag in Köln ankündigte.WDR berichtet über sexuellen Missbrauch in Kinderpsychiatrie Marsberg
Einer der Patienten beschreibe, wie ihn eine Schwester der Vincentinerinnen 1964 im Alter von 13 Jahren mehrfach in ihr Zimmer beordert habe. Dort habe er sich ausziehen müssen, die Schwester habe sexuelle Handlungen an ihm vorgenommen. Ein weiterer damaliger Patient schildere, von Nonnen immer wieder extensiv im Genitalbereich gewaschen worden zu sein.
Bereits in den vergangenen Wochen habe Westpol über massive Übergriffe berichtet, erklärte der Sender. Ehemalige Patienten aus Kinder- und Jugendpsychiatrien in Marsberg, Bad Oeynhausen und Schleswiggeben geben demnach an, in den Einrichtungen bis in die 70er Jahre geschlagen und mit Medikamenten ruhiggestellt worden zu sein. Sie seien mit eiskalten Bädern gequält und in Einzelzellen gesperrt worden. In der Sendung komme auch der Sozialpädagoge und Psychotherapeut Manfred Kappeler zu Wort, der die Schilderungen für glaubwürdig halte, hieß es.
Von der Westpol-Redaktion mit den Vorwürfen der Opfer konfrontiert, zeige sich die Generaloberin der Vincentinerinnen, Schwester M. Cäcilie Müller, betroffen. Mit Betroffenen, die sich an die Vincentinerinnen wenden, möchte die Generaloberin den Angaben nach Gespräche führen, um die Vergangenheit aufzuarbeiten. Bis 1980 waren die Nonnen im St. Johannesstift in Marsberg für Pflege und Versorgung zuständig. Auch der heutige Träger der Einrichtung in Marsberg, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe, lädt den Angaben nach Betroffene zu Gesprächen ein.
Bislang haben Menschen, die in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Opfer von Gewalt und sexuellen Übergriffen wurden, kein Anrecht auf Entschädigung. Sie wurden nach WDR-Angaben als Opfergruppe beim Runden Tisch "Heimerziehung" ausgespart. In einer Petition an den Bundestag fordern sie die Aufarbeitung ihres Leids und Entschädigung.
Jahrzehntelang litten Patienten der
Kinderpsychiatrie St. Johannesstift im nordrhein-westfälischen Marsberg
fürchterliche Qualen: Sie mussten eiskalte Bäder nehmen oder wurden zu
Sex mit den Schwestern gezwungen. Mit Strafen erstickten die Gottesdamen
Gegenwehr und Protest – bis heute.
In der Kinder- und
Jugendpsychiatrie St. Johannesstift in Marsberg gab es in den 50er- und
60er-Jahren massive sexuelle Übergriffe durch Pfleger und Nonnen. Das
berichten Betroffene nach Jahrzehnten des Schweigens im
WDR-Politikmagazin Westpol. Einer der Patienten beschreibt in der
Sendung, die am Sonntagabend ausgestrahlt wird, wie ihn eine Schwester
der Vincentinerinnen 1964 im Alter von 13 Jahren mehrfach in ihr Zimmer
beordert habe. Dort habe er sich ausziehen müssen, die Schwester habe
sexuelle Handlungen an ihm vorgenommen. Ein weiterer damaliger Patient
schildert, von Nonnen immer wieder extensiv im Genitalbereich gewaschen
worden zu sein.
Die Schilderungen ergänzen Berichte von Ehemaligen zu massiven Übergriffen im St. Johannesstift und an weiteren Kinder- und Jugendpsychiatrien, über die Westpol in den letzten Wochen berichtet hat. Zahlreiche Betroffene geben an, in den Einrichtungen bis in die 70er-Jahre geschlagen und mit Medikamenten ruhig gestellt worden zu sein. Sie seien mit eiskalten Bädern gequält und in Einzelzellen gesperrt worden. Berichte dieser Art kommen von ehemaligen Patienten aus Kinder- und Jugendpsychiatrien in Marsberg, Bad Oeynhausen und Schleswig.
Mit den Vorwürfen der Psychiatrieopfer konfrontiert, zeigt sich die Generaloberin der Vincentinerinnen, Schwester M. Cäcilie Müller, tief betroffenen: „Das löst in mir unendliche Betroffenheit aus und auch ein Stückchen Beschämung, wenn ich sagen muss, dass Schwestern meiner Gemeinschaft mitgewirkt haben diesbezüglich.“ Sie wolle sich im Namen ihrer Mitschwestern, „die leider nicht mehr leben, aufrichtig entschuldigen für das ihnen zugefügte Leid“.
„Wir stehen am Anfang der Analysen, aber die Aussagen, die uns bis jetzt vorliegen, haben für mich einfach eine so hohe Glaubwürdigkeit, dass ich auch jetzt schon heute an diesem Tage diese Entschuldigung, dieses Mitgefühl, diese Anteilnahme, diesen Respekt vor dem erlittenen Schicksal ausdrücken kann“, sagt der Krankenhausdezernent des LWL, Meinolf Noecker. Der Verband wolle die Verantwortung dafür übernehmen, „und insofern bitten wir tatsächlich und nachhaltig und aus tiefem Herzen heraus die Betroffenen um Entschuldigung“, fügt Noecker hinzu.
Die Schilderungen ergänzen Berichte von Ehemaligen zu massiven Übergriffen im St. Johannesstift und an weiteren Kinder- und Jugendpsychiatrien, über die Westpol in den letzten Wochen berichtet hat. Zahlreiche Betroffene geben an, in den Einrichtungen bis in die 70er-Jahre geschlagen und mit Medikamenten ruhig gestellt worden zu sein. Sie seien mit eiskalten Bädern gequält und in Einzelzellen gesperrt worden. Berichte dieser Art kommen von ehemaligen Patienten aus Kinder- und Jugendpsychiatrien in Marsberg, Bad Oeynhausen und Schleswig.
Mit den Vorwürfen der Psychiatrieopfer konfrontiert, zeigt sich die Generaloberin der Vincentinerinnen, Schwester M. Cäcilie Müller, tief betroffenen: „Das löst in mir unendliche Betroffenheit aus und auch ein Stückchen Beschämung, wenn ich sagen muss, dass Schwestern meiner Gemeinschaft mitgewirkt haben diesbezüglich.“ Sie wolle sich im Namen ihrer Mitschwestern, „die leider nicht mehr leben, aufrichtig entschuldigen für das ihnen zugefügte Leid“.
„Wir stehen am Anfang der Analysen“
Mit Betroffenen, die sich an die Vincentinerinnen wenden, möchte die Generaloberin Gespräche führen, um die Vergangenheit aufzuarbeiten. Bis 1980 waren die Nonnen im St. Johannesstift in Marsberg für Pflege und Versorgung zuständig. Auch der Träger der Einrichtung in Marsberg, der Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL), zieht erste Konsequenzen und lädt Betroffene zu Gesprächen ein.„Wir stehen am Anfang der Analysen, aber die Aussagen, die uns bis jetzt vorliegen, haben für mich einfach eine so hohe Glaubwürdigkeit, dass ich auch jetzt schon heute an diesem Tage diese Entschuldigung, dieses Mitgefühl, diese Anteilnahme, diesen Respekt vor dem erlittenen Schicksal ausdrücken kann“, sagt der Krankenhausdezernent des LWL, Meinolf Noecker. Der Verband wolle die Verantwortung dafür übernehmen, „und insofern bitten wir tatsächlich und nachhaltig und aus tiefem Herzen heraus die Betroffenen um Entschuldigung“, fügt Noecker hinzu.
Opfer haben kein Recht auf Entschädigung
Bislang haben Menschen,
die in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Opfer von Gewalt und sexuellen
Übergriffen geworden sind, kein Anrecht auf Entschädigung. Sie sind als
Opfergruppe beim Runden Tisch „Heimerziehung“ ausgespart worden.
In einer Petition an den Bundestag fordern sie die Aufarbeitung ihres Leids und Entschädigung.
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