Heppenheim (dpa/lhe) – Der nach dem Bekanntwerden der sexuellen Übergriffe an der Odenwaldschule im südhessischen Heppenheim gegründete Opferverein «Glasbrechen» hört nach fünf Jahren auf. Nach einer Auflage des Finanzamtes müsse die Satzung geändert werden, der Verein könne dann aber seiner Arbeit nicht mehr nachkommen, teilte «Glasbrechen» am Dienstag mit. Nun werde eine andere Organisationsform gesucht, um weiterzumachen.
Bisher hätten Vereinsmitglieder Betroffene im Verein und außerhalb des Vereins – insbesondere in Notsituationen – persönlich unterstützt. Aus eigens eingeworbenen Mitteln seien individuelle Leistungen für Opfer bereitgestellt worden. Nun könnten nach der Satzungsänderung Mitglieder des Vereins aber nicht mehr Geld von «Glasbrechen» erhalten.
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Angelika Oetken
Ich hoffe, dass die Leute von Glasbrechen einen Weg finden, ihre Arbeit fortzusetzen. Sie sind als Runde von ErfahrungsexpertInnen unter Anderem bei der anstehenden wissenschaftlichen Untersuchung und Aufarbeitung der systematischen sexuellen Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen, wie sie jahrzehntelang an der Odenwaldschule und in deren Umfeld betrieben wurde einfach unverzichtbar. Die Menschen, die als Kinder und Jugendliche dafür herhalten mussten einen dieser typischen großen Schwindel der alten BRD aufrecht zu erhalten haben unsere Unterstützung verdient. Die OWS war nicht irgendeine Schule. Sondern eine Einrichtung, in die Leute, die bis weit in die Nachwendezeit als wichtig galten ihre Kinder schickten.
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