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Nach seinem Kurztrip nach Rom am Mittwoch hat sich der Bischof am Freitag mit dem Präsidium der Diözesanversammlung des Bistums Limburg im Diözesanen Zentrum St. Nikolaus auf dem Limburger Domberg getroffen, um gemeinsam über die aktuelle Situation im Bistum zu beraten. Dabei hat Tebartz-van Elst Dialogbereitschaft signalisiert. In einem Interview mit dem Kölner Domradio kündigte der Limburger Oberhirte zudem an, die Kosten für den Bau des Bischofssitzes am Domberg offenzulegen.
1-8-2013
„Lassen Sie uns aufeinander zugehen!": Diesen Wunsch hat Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst am Wochenende in einem Brief an alle Katholiken im Bistum Limburg geäußert.
Liebe Schwestern und Brüder im Bistum Limburg,
ich
weiß, dass viele von Ihnen in diesen Tagen voller Sorge sind um die
Zukunft unseres Bistums, dass es viele offene Fragen gibt und auch Unmut
und Kritik. Deshalb möchte ich mich heute direkt an Sie wenden.
Es
ist kaum möglich, in diesem Brief auf jede einzelne Frage einzugehen.
Wo es etwa um die Kosten für das neue Bischöfliche Haus (Diözesanes
Zentrum St. Nikolaus) geht, wird noch einmal ein genauerer Blick und die
Überprüfung vieler Einzelheiten nötig sein. Gerne sage ich Ihnen zu,
dass alles dafür getan wird, um diese Fragen klipp und klar zu
beantworten. Und wichtiger noch: Ich will Sie alle, jede einzelne
Pfarrgemeinde in unserem Bistum, zu einem Besuch im Diözesanen Zentrum
St. Nikolaus in Limburg und zu einer persönlichen Begegnung mit mir
einladen. Das geht nicht innerhalb weniger Tage, da muss ich Sie um
Geduld bitten. Es wird Zeit brauchen, aber diese Zeit nehme ich mir
gern. Das Bischöfliche Haus ist unser gemeinsames Haus, und es steht
Ihnen allen offen.
Manches,
was in den letzten Wochen gesagt und geschrieben worden ist, hat mich
verletzt. Anderes hat mich auch nachdenklich gemacht und dazu
beigetragen, dass ich einige Entscheidungen heute mitunter in einem
anderen Licht sehe. Rückblickend gibt es Dinge, die ich anders angehen
würde.
Auch
ein Bischof ist nicht über jeden Zweifel erhaben und muss Kritik
vertragen können, das ist wahr. Deshalb will ich mich heute auch in
besonderer Weise an diejenigen wenden, die mich aus kritischer Distanz
beobachten. Lassen Sie uns aufeinander zugehen! Ich schätze Ihre
skeptischen und kritischen Fragen. Aber mehr noch brauche ich Ihr
Vertrauen. Wo nur noch Verdacht und Misstrauen regieren, kann keine
christliche Gemeinschaft lebendig werden.
Bereits
in dieser Woche habe ich mit Vertretern unserer synodalen Gremien im
Bistum viele Gespräche geführt. Gemeinsam haben wir überlegt, wie wir
unseren bewährten synodalen Dialog vertiefen können. Für die Zukunft
brauchen wir beides: Dialog und Einheit. Bischöflicher Dienst besteht
gerade in der Sorge um dieses Miteinander.
Ich
bitte Sie alle in diesen unbestreitbar schwierigen Tagen um Ihr Gebet
für unser Bistum. Und auch ich ganz persönlich brauche Ihr Gebet. Seien
Sie gewiss, dass auch ich Sie alle in meine Gebete einschließe.
Lassen
Sie uns den Weg, der vor uns liegt, gemeinsam gehen, im festen
Vertrauen auf den auferstandenen Herrn. Nicht wir, sondern Er steht in
der Mitte. Und wie tröstlich ist auf unserem Weg dieses Wort des Herrn:
Er ist bei uns, alle Tage!
Mit herzlichen Grüßen und Segenswünschen
Ihr
Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst
Bischof von Limburg
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