132 Schüler wurden an der Odenwaldschule missbraucht. "Die Auserwählten" nähert sich dem Thema erstmals fiktional: eine komplexe Geschichte, die zeigt, wie Lehrer jahrzehntelang ihre Macht missbrauchen und Eltern wegschauen.
Der unabhängiger Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig, sagt über "Die Auserwählten":
»Sexueller Missbrauch findet nicht zufällig oder aus Versehen statt. Der Filmemacher Christoph Röhl zeigt in seinem Film "Die Auserwählten" eindrücklich und bewegend, wie der gute Ruf einer Schule und die Ergebenheit eines ganzen Kollegiums gegenüber einem charismatischen Lehrer es diesem ermöglicht, eigene Regeln aufzustellen und unbegrenzten, nicht hinterfragten Zugang zu den ihm anvertrauten, besonders verletzlichen Kindern zu haben.«
»Die Odenwaldschule steht hier nicht alleine. Sie steht exemplarisch für die vielen Einrichtungen, die sich bis heute mit Risiken und Prävention von sexueller Gewalt leider nicht oder nicht ausreichend auseinandersetzen. Das Wissen über die Funktionsweise von Missbrauch und die kriminellen Strategien von Tätern und Täterinnen muss bekannt werden, damit in Zukunft Kinder besser vor sexueller Gewalt geschützt sind. Dazu leistet der Film von Christoph Röhl einen sehr wertvollen Beitrag. Ich wünsche mir, dass der Film auf dem Filmfest München und bei seiner Ausstrahlung im Oktober ein großes Publikum erreicht. Er trägt hervorragend zur weiteren Sensibilisierung unserer Gesellschaft bei.«
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2010 gründeten ehemalige Schüler der Odenwaldschule den Verein Glasbrechen. Zweck ist die Durchführung und Unterstützung von Hilfsmaßnahmen für Menschen, die durch sexuellen, körperlichen und seelischen Missbrauch in der Odenwaldschule zu seelischem und/oder materiellem Schaden gekommen sind.
2011 hat der Trägerverein der Odenwaldschule e.V. gemeinsam mit der Altschülervereinigung und dem Förderkreis der Odenwaldschule eine unabhängige Stiftung gegründet. Auch deren Ziel ist es, Menschen, die in der Vergangenheit an der Odenwaldschule von sexualisierter Gewalt betroffen waren, finanzielle Anerkennung, Ausgleich und Unterstützung bereitzustellen.
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