Die Jesuiten haben über Jahrzehnte sexuelle und körperliche Gewalt gegen Kinder an den Schulen des Ordens gedeckt. Inzwischen sind 205 Fälle von Missbrauch an Jesuitenschulen bekannt.
Die Täter wurden in mehreren Fällen von ihren Oberen aus der Schusslinie gebracht und an andere Orte versetzt, wie Ursula Raue, die Missbrauchs-Beauftragte der Jesuiten, am Donnerstag bei ihrem Abschlussbericht zu dem Skandal in München sagte. „Man hat dafür gesorgt, dass die verschoben wurden.“ Insgesamt gingen bei Raue seit dem Bekanntwerden des Skandals Ende Januar 205 „Opfermeldungen“ ehemaliger Schüler des Berliner Canisius-Kollegs und mehrerer anderer Jesuitenschulen ein. Die meisten Fälle ereigneten sich größtenteils in den 70er- und frühen 80er-Jahren.
Gefragt von hier bin ich Raue ließ keinen Zweifel, dass die Vorgesetzten mehrerer pädophiler Patres die Täter deckten: „Man wusste, da ist einer, der fummelt gerne rum, und der andere hat den Spitznamen ‚Pavian’“, schilderte die Missbrauchsbeauftragte. Die zwei Haupttäter, von Raue als „Pater Anton“ und „Pater Bertram“ identifiziert, waren beide im Laufe der Jahre sowohl am Berliner Canisius-Kolleg wie auch an anderen Jesuiten-Schulen tätig – versetzt wurden sie jeweils stillschweigend eben wegen der Missbrauchs-Vorwürfe. Beide sind heute nicht mehr Mitglieder des Ordens. Mehrere Ordensleute schlugen die ihnen anvertrauten Kinder brutal. Dabei sei häufig ein „sexueller Aspekt“ dabei gewesen, sagte Raue. „Er (der Täter) hat gestöhnt, und es hat komisch gerochen.“
Missbrauch und grobe Gewalttätigkeit
Zu Missbrauchsfällen kam es nach Raues Bericht an den drei Jesuiten-Kollegien in Berlin, St. Blasien und Bonn sowie an zwei weiteren Einrichtungen, die der Orden heute nicht mehr betreibt.
In den meisten Fällen machten sich die Ordensleute an Jungen heran.
Hauptbeschuldigte sind laut Raue insgesamt zwölf Patres, von denen sechs inzwischen verstorben sind, sowie zwei weltliche Mitarbeiter.
Den Beschuldigten werde von mehr als einem Opfer oder Zeugen Missbrauch oder grobe Gewalttätigkeit oder beides vorgeworfen, auch Mitwisserschaft werde dieser Gruppe vorgeworfen.
32 weitere Patres, weltliche Lehrer oder Erzieher seien bisher von nur einem Opfer genannt worden.
Provinzial Stefan Dartmann sagte anschließend: „Im Namen des Ordens anerkenne ich mit Scham die Schuld und das Versagen des Ordens.“ Er entschuldigte sich bei den Opfern und räumte ein, dass die Aufklärung nur langsam anlief: Die Jesuiten seien „dem Drängen der Opfer nicht immer so schnell nachgekommen, wie diese das gefordert haben“. Dartmann forderte Erklärungen von den damaligen Oberen der Gesellschaft: „Als Provinzial erwarte ich, dass die Mitbrüder, die damals in Verantwortung standen, ihrerseits Stellung zu den nun vorliegenden Fakten beziehen.“ Die damaligen Ordens-Verantwortlichen, die die Täter deckten, sind heute alle über 70 und inzwischen pensioniert.
Entschuldigung ja, Entschädigung nein
Die „Gesellschaft Jesu“ will nun um Versöhnung bei den Opfern werben. Dartmann erklärte, er sei bereit, „jedes Opfer persönlich um Entschuldigung zu bitten“. Finanzielle Entschädigung will Dartmann aber nicht zahlen, solange der Runde Tisch der Bundesregierung keine Empfehlung dazu ausgesprochen hat.
Die Jesuiten hatten im Januar unbeabsichtigt die Flut der Missbrauchsvorwürfe gegen katholische Geistliche ins Rollen gebracht. Auslöser war ein Brief des heutigen Leiters des Berliner Canisius-Kollegs, der den Missbrauchsvorwürfen als erster systematisch nachging. Raue sagte, bei vielen Opfern hätten die Übergriffe schlimme Auswirkungen auf ihren weiteren Lebensweg gehabt.
„Diese Leute, die sich da gemeldet haben, sprechen fast durchgängig von gebrochenen Lebenswegen, von Angst und Depressionen, Problemen im sexuellen Bereich und zerstörten Ehen und Eheproblemen.“
Die Täter wurden in mehreren Fällen von ihren Oberen aus der Schusslinie gebracht und an andere Orte versetzt, wie Ursula Raue, die Missbrauchs-Beauftragte der Jesuiten, am Donnerstag bei ihrem Abschlussbericht zu dem Skandal in München sagte. „Man hat dafür gesorgt, dass die verschoben wurden.“ Insgesamt gingen bei Raue seit dem Bekanntwerden des Skandals Ende Januar 205 „Opfermeldungen“ ehemaliger Schüler des Berliner Canisius-Kollegs und mehrerer anderer Jesuitenschulen ein. Die meisten Fälle ereigneten sich größtenteils in den 70er- und frühen 80er-Jahren.
Gefragt von hier bin ich Raue ließ keinen Zweifel, dass die Vorgesetzten mehrerer pädophiler Patres die Täter deckten: „Man wusste, da ist einer, der fummelt gerne rum, und der andere hat den Spitznamen ‚Pavian’“, schilderte die Missbrauchsbeauftragte. Die zwei Haupttäter, von Raue als „Pater Anton“ und „Pater Bertram“ identifiziert, waren beide im Laufe der Jahre sowohl am Berliner Canisius-Kolleg wie auch an anderen Jesuiten-Schulen tätig – versetzt wurden sie jeweils stillschweigend eben wegen der Missbrauchs-Vorwürfe. Beide sind heute nicht mehr Mitglieder des Ordens. Mehrere Ordensleute schlugen die ihnen anvertrauten Kinder brutal. Dabei sei häufig ein „sexueller Aspekt“ dabei gewesen, sagte Raue. „Er (der Täter) hat gestöhnt, und es hat komisch gerochen.“
Missbrauch und grobe Gewalttätigkeit
Zu Missbrauchsfällen kam es nach Raues Bericht an den drei Jesuiten-Kollegien in Berlin, St. Blasien und Bonn sowie an zwei weiteren Einrichtungen, die der Orden heute nicht mehr betreibt.
In den meisten Fällen machten sich die Ordensleute an Jungen heran.
Hauptbeschuldigte sind laut Raue insgesamt zwölf Patres, von denen sechs inzwischen verstorben sind, sowie zwei weltliche Mitarbeiter.
Den Beschuldigten werde von mehr als einem Opfer oder Zeugen Missbrauch oder grobe Gewalttätigkeit oder beides vorgeworfen, auch Mitwisserschaft werde dieser Gruppe vorgeworfen.
32 weitere Patres, weltliche Lehrer oder Erzieher seien bisher von nur einem Opfer genannt worden.
Provinzial Stefan Dartmann sagte anschließend: „Im Namen des Ordens anerkenne ich mit Scham die Schuld und das Versagen des Ordens.“ Er entschuldigte sich bei den Opfern und räumte ein, dass die Aufklärung nur langsam anlief: Die Jesuiten seien „dem Drängen der Opfer nicht immer so schnell nachgekommen, wie diese das gefordert haben“. Dartmann forderte Erklärungen von den damaligen Oberen der Gesellschaft: „Als Provinzial erwarte ich, dass die Mitbrüder, die damals in Verantwortung standen, ihrerseits Stellung zu den nun vorliegenden Fakten beziehen.“ Die damaligen Ordens-Verantwortlichen, die die Täter deckten, sind heute alle über 70 und inzwischen pensioniert.
Entschuldigung ja, Entschädigung nein
Die „Gesellschaft Jesu“ will nun um Versöhnung bei den Opfern werben. Dartmann erklärte, er sei bereit, „jedes Opfer persönlich um Entschuldigung zu bitten“. Finanzielle Entschädigung will Dartmann aber nicht zahlen, solange der Runde Tisch der Bundesregierung keine Empfehlung dazu ausgesprochen hat.
Die Jesuiten hatten im Januar unbeabsichtigt die Flut der Missbrauchsvorwürfe gegen katholische Geistliche ins Rollen gebracht. Auslöser war ein Brief des heutigen Leiters des Berliner Canisius-Kollegs, der den Missbrauchsvorwürfen als erster systematisch nachging. Raue sagte, bei vielen Opfern hätten die Übergriffe schlimme Auswirkungen auf ihren weiteren Lebensweg gehabt.
„Diese Leute, die sich da gemeldet haben, sprechen fast durchgängig von gebrochenen Lebenswegen, von Angst und Depressionen, Problemen im sexuellen Bereich und zerstörten Ehen und Eheproblemen.“
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