zaterdag, februari 20, 2010

Entsetzen über Augsburger Mixa-Äußerung Grünen „historisch absurd“ verlangen Erklärung Benedikts XVI

Focus on Line17.02.2010,

Der Augsburger Bischof Mixa sorgt wieder einmal für Wirbel. Der jüngste Stein des Anstoßes: seine Theorie, wonach die sexuelle Revolution für die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche mitverantwortlich sei.

Als „verantwortungslos“ kritisierte die Kirchenvolksbewegung „Wir sind Kirche“ die Aussage des Augsburger Bischof Walter Mixa. Sexuelle Gewalt gegen Kinder auch in Internaten habe es „lange vor der sexuellen Revolution gegeben“, sagte Christian Weisner von „Wir sind Kirche“ der „Frankfurter Rundschau“ vom Mittwoch. Offenbar sei dem Bischof die „Dimension des Problems nicht klar“.

Bernd Göhrig von der Initiative „Kirche von unten“ sagte der Zeitung, der Bischof sei „persönlich überfordert“ mit dem Thema und sprach von einer „Krise des Führungspersonals“ in der katholischen Kirche. Er warnte die in der nächsten Woche tagende Bischofskonferenz vor nur kosmetischen Beschlüssen. Es dürfe nun nicht darum gehen, das Ansehen der Kirche zu retten. Die Bischöfe müssten sich mit der Frage beschäftigen, „wie die Strukturen der Kirche diese Verbrechen begünstigen“.


Grüne fordern Papst-Erklärung auch zu Deutschland

Auch die Grünen mischten sich in die Debatte ein. „Das Problem, das die katholische Kirche hat, ist viel älter als die sexuelle Befreiung“, betonte Grünen-Parlamentsgeschäftsführer Volker Beck. Ursächlich für die Vorfälle sei eher die „systematische Unterdrückung von Sexualität“, sagte er dem „Tagesspiegel“. Die Thesen Mixas seien deshalb „historisch absurd“.

Nach den Äußerungen des Papstes zu den Missbrauchsfällen in Irland verlangen die Grünen auch eine Erklärung Benedikts XVI. zu den Vorfällen an deutschen Jesuitenschulen. „Die weltweiten Skandale haben etwas Systematisches an sich. Der Papst muss dafür sorgen, dass das Thema in allen Teilen der Welt zum Thema gemacht wird. Das ist das Mindeste, was die Opfer erwarten können.“ „Überfällig“ sei zudem eine Entschuldigung der Vorfälle.

uq/ddp

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Augsburg, 18.2.2010

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