dinsdag, oktober 30, 2012

Dialog Kindesmissbrauch Expertinnen und Experten fordern Verbesserungen im Gesundheitswesen für Betroffene


Berlin, 18. Oktober 2012. Betroffene von sexueller Gewalt müssen schneller und einfacher Zugang zu medizinischer Versorgung und zu Therapieplätzen erhalten. Das forderten Expertinnen und Experten sowie Betroffene beim „Dialog Kindesmissbrauch“, dessen erstes Hearing heute in Berlin gestartet ist.
In vier öffentlichen Hearings der Veranstaltungsreihe „Dialog Kindesmissbrauch“ wird Betroffenen, Politik und der Fachwelt eine Plattform geboten, Verbesserungen und Fort- und Weiterentwicklungen im Bereich Gesundheit, Beratung, Aufarbeitung und Strafrecht vertiefend zu erörtern. Aus Sicht von Fachwelt und Betroffenen bedürfen diese Schwerpunktthemen auch nach Ende des Runden Tisches „Sexueller Kindesmissbrauch“ dringend eines weiteren fachlichen Diskurses. Den Auftakt der Dialogreihe bildet das heutige Hearing „Gesundheit von Betroffenen – Bessere Versorgung und Behandlung“.

„Noch immer fehlt es in Deutschland an adäquaten Hilfsangeboten für Betroffene – sowohl für Mädchen und Jungen als auch für Erwachsene“, sagte Johannes-Wilhelm Rörig, Unabhängiger Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, heute beim Start der Veranstaltungsreihe. Die Wartezeiten für Therapien seien laut Bundespsychotherapeutenkammer zu lang, insbesondere in ländlichen Regionen fehle es an Hilfsangeboten. Bei Kindern und Jugendlichen vergingen oft Jahre, bis sie eine geeignete Therapie bekämen.

 Die inhaltliche Vorbereitung des Hearings erfolgte durch eine Konzeptgruppe des Fachbeirats beim Unabhängigen Beauftragten sowie weitere Betroffene:

Sprecher der Konzeptgruppe:
Prof. Dr. Jörg M. Fegert, Universität Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie

Weitere Mitglieder:
Lina Ronja Bethmann, Vertretung von Betroffenen
Klaus Dickneite, Deutscher Behindertenrat
Dr. Gudrun Doering-Striening, Deutscher Anwaltverein e. V.
Ingo Fock, Vertretung von Betroffenen
Prof. Dr. Barbara Kavemann, Sozialwissenschaftliches Frauen Forschungsinstitut Freiburg in Berlin
Dr. Johannes Klein-Heßling, Bundespsychotherapeutenkammer
Prof. Dr. Franz Resch, Deutsche Liga für das Kind e. V.
Prof. Dr. Rainer Richter, Bundespsychotherapeutenkammer
Maren Ruden, Vertretung von Betroffenen

Anlässlich des heutigen Hearings wurde ein Forderungskatalog zur Gesundheit vorgelegt, der an die Politik weitergegeben werden wird.

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